Schreibbüro zum blauen Federkiel

Literatur in Tateinheit mit Kunst: Expressionismus

Expressionismus (1905 - 1925)

Sternennacht (Vincent van Gogh)

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Begriffserklärung: Abgeleitet vom lateinischen Wort expressio für 'Ausdruck', beschreibt der Expressionismus eine Stilepoche, in der die Ausdruckskunst Malerei, Musik und Literatur bestimmten. Es galt, das Wesen der Dinge zu ergründen, anstatt selbes durch rein logische Analytik zu beschreiben. Im Zuge dieser Epoche enstand auch die sogenannte abstrakte Kunst als neues Stilmittel der Kunst und Musik.

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Literatur in Tateinheit mit Kunst: Impressionismus


Impressionismus (1890 - 1910)


Wasserlilien (Claude Monet)


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Begriffserklärung: Der Impressionismus leitet sich vom lateinischen Wort impressio für 'Eindruck' ab. Er bezeichnet eine epochenspezifische Stilrichtung in Kunst, Musik und Literatur, die sich mit dem Festhalten persönlicher, subjetiver Umwelteindrücke beschäftigt und somit das wiedergibt, was Schriftsteller, Musiker, Maler, und auch Fotografen beim Durchleben flüchtiger Augenblicke empfanden. Dabei spielte die Darstellung des Lichtes zur besseren Übermittlung von Stimmungsmomenten immer wieder eine maßgebliche Rolle.

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Literatur in Tateinheit mit Kunst: Naturalismus


Naturalismus (1880 - 1910)



Die Quelle (Arnold Lyongrün)


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Begriffserklärung: Naturalismus bedeutet die ungeschönte Darstellung der Realität. Die Wirklichkeit wird radikal abgebildet (Kunst) oder schriftlich wieder gegeben (Literatur), so wie sie ist. Das Motto dieser literarischen Epoche ist die unverzerrte Wiedergabe der Realität, basierend auf detailgetreuer Interpretation von Fakten und Tatsachen. Insofern ist sie eine gesteigerte Form des Realismus. 


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Literatur in Tateinheit mit Kunst: Realismus


Realismus (1848 - 1899)

Eisenwalzwerk (Adolph Menzel)

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Begriffserklärung: Als linguistische Grundlage für den Realismus dient der lateinische Begriff res für 'Sache' oder 'Wirklichkeit'. Die Realität der Dinge steht in dieser Epoche also klar im Vordergrund. Dies gilt insbesondere für die Darstellung der bürgerlichen Lebensrealität, sowie die realistische Betrachtung der eigenen Umwelt in Literatur und Kunst. Dabei wurde durch Autoren und Künstler häufig die 'soziale Frage' gestellt, d.h. man verwies bewusst auf die sozialen Missstände, die mit dem Beginn der industriellen Revolution, aber auch mit der monarchischen Unterdrückungspolitik einher gingen.

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Literatur in Tateinheit mit Kunst: Romantik



Romantik (1798 - 1848)

Der kleine Morgen (Philipp Otto Runge)


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Begriffserklärung: Der Begriff 'Romantik' leitet sich von dem altfranzösischen Worlaut in lingua romana ab, welcher übersetzt so viel bedeutet wie 'in Volkssprache verfasst'. Er bezeichnete seinerzeit literarische, in der jeweiligen Landessprache verfasste Schriften und bildete einen klaren Kontrast zu den traditionell in lingua latina, also in lateinischer Sprache verfassten Werken. Ferner entstand in diesem Zusammenhang auch das Wort 'Roman' für die damals aufkommende, länger gefasste Variante schriftlicher Erzählung in Vers- bzw. Prosaform. Epochenbasiert umfasst die Romantik eine phantastische, sinnliche, abenteuerliche und mystische Weltanschauung.


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Literatur in Tateinheit mit Kust: Klassik


Klassik (1786 - 1832)

Prinzessinengruppe (Johann Gottfried Schadow)

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Begriffserklärung: Das lateinische Wort classicus war seinerzeit eine Bezeichnung für Mitglieder der höchsten Steuerklasse. Zu Zeiten der Klassik galt der Begriff hingegen eher einer Rückkehr zur alten Schule der Antike in Literatur und Kunst. In deutschland erfolgte diese Rückbesinnung auf die Antike in Form der Weimarer Klassik. Ironischer Weise wurde sie von einstigen Vertretern des Sturm und Drang motiviert, welche in ihren jungen Schaffensperioden jegliche althergebrachte Philosophie kategorisch ablehnten.

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Literatur in Tateinheit mit Kunst: Sturm und Drang




Epoche des Sturm und Drang (1767 - 1795)

Der Wanderer über dem Nebelmeer (Caspar David Friedrich)


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Begriffserklärung: Die Sturm-und-Drang-Zeit verdankt ihren Namen dem gleichnamigen Drama aus dem Jahre 1776 von Friedrich Maximilian Klinger. Die darin beschriebene Unzufriedenheit und Orientierungslosigkeit eines jungen Abenteurertrios mit Namen La Feu (Flamme), Blasius (Gleichgültigkeit) und Wild (Ungezähmtheit) ist kennzeichnend für die geistige Strömung des Sturm und Drang, welche vor allem von rebellischen Jungdichtern mit starkem Freiheitsdrang getragen wurde. Kerninhalt der Epoche war gesellschaftlicher Protest in Malerei und Kunst.

Vermerk: Das obige Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer" wird gemeinhin der Frühromantik zugeordnet. Allerdings war das Gemälde, wie die Epoche der Romantik selbst, entschieden motiviert durch den Sturm-und-Drang-Gedanken, mit dem auch der Künstler des Gemäldes, Caspar David Friedrich, aufwuchs und von dem er in seinem künstlerischen Schaffen Inspiration bezog. 

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